
Walter Mossmann Gesellschaft
"Die Lebenslust ist Grund für Widerstand."
Walter Mossmann Gesellschaft
"Die Lebenslust ist Grund für Widerstand."
Die 2023 gegründete Walter Mossmann Gesellschaft will an einen wichtigen Protagonisten der Neuen Sozialen Bewegungen im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts erinnern und – wie es in der Präambel ihrer Satzung heißt – „vergegenwärtigen und zu dem ermutigen, was das Wirken von Walter Mossmann im Kern bestimmt hat: auf der Basis einer bedingungslosen Humanität durch zivilgesellschaftliches Engagement für Solidarität und Gerechtigkeit einzutreten.“
Erreicht werden soll das durch regelmäßige kulturpolitische Veranstaltungen in Kooperationen mit Initiativen, Vereinen und Institutionen und über die im zweijährlichen Rhythmus erfolgende Vergabe des Walter Mossmann Preises.


Veranstaltungen 2025

7. Mai 2025, Kommunales Kino Freiburg, 19.30 Uhr
Film „Anfrage“
Eine vom Wirtschaftswunder-Konsum gesättigte Gesellschaft verdrängt den Holocaust und die anderen Verbrechen der Nazis und macht weiter, als sei dies nie geschehen. Der Schriftsteller und Antifa-Aktivist Christian Geissler (1928 – 2008) beschreibt diesen gesellschaftlichen Zustand in seinem Debüt-Roman „Anfrage“ (1960 / 2023) unerbittlich: Klaus Köhler, knappe 30 Jahre alt, stellt Fragen, sucht nach „Vätern“, die Verantwortung übernehmen und Konsequenzen ziehen.
Das gilt auch für die Fernsehfassung des Brecht-Schülers Egon Monk. „Der Film bestätigt“, so die damalige Fernsehkritik der NZZ, „erschreckend die Situation in Deutschlands unbewältigter Gegenwart.“ Von ihrer Wucht und verstörenden Wirkung hat diese Inszenierung auch 80 Jahre nach dem Sieg über das nationalsozialistische Deutschland nichts verloren.
„Anfrage“ (Regie: Egon Monk, nach einem Roman von Christian Geissler, NDR 1962, 77 Min.) Einführung: Detlef Grumbach, Christian Geissler-Gesellschaft (CGG) Hamburg; Moderation: Didi Danquart, Walter Mossmann Gesellschaft
8. Mai 2025, Kommunales Kino Freiburg, 19.30 Uhr
Lesung: „Maideutsch“ (2005)
und ein kurzer TV-Panorama-Beitrag von C. G. (1970)
Zum 8. Mai 1970 sollte der Schriftsteller & Fernsehautor (1928 – 2008) einen Beitrag für das TV-Magazin Panorama über den 25. Jahrestag des Kriegsendes drehen. Der Beitrag wurde nie gesendet.
1985 spricht ein Bundespräsident (R. v. Weizsäcker) erstmals vom „Tag der Befreiung“. Geissler antwortet 25 Jahre später bei seiner letzten öffentlichen Rede mit dem Text Maideutsch (2005): „es ist bei windungen geblieben, silberhaarig, sechzig jahre, flau“.
Lesung mit der Schauspielerin Laura Palacio (Stadttheater Freiburg) mit anschl. Gespräch
Einführung: Marina Aicher (Koki); Moderation: Didi Danquart (Walter Mossmann Gesellschaft); Gast: Detlef Grumbach (Christian Geissler Gesellschaft).

Walter Mossmann-Preis

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass die Walter Mossmann Gesellschaft – mit Unterstützung der Stadt Freiburg – am 1. Mai 2024 erstmals den Walter Mossmann-Preis vergeben wird. Das siebenköpfige Kuratorium zur Findung einer Preisträgerin respektive eines Preisträgers hat seine Wahl getroffen. Gefallen ist sie auf:
SOPHIE SUMBURANE, Autorin und Aktivistin, Potsdam
und:
SOOKEE, politische Musikerin, Berlin,